Gewerkschaft NGG fordert Soforthilfe von 1000 Euro für jeden Beschäftigten im Gastgewerbe

Gewerkschaft NGG fordert Soforthilfe von 1000 Euro für jeden Beschäftigten im Gastgewerbe

3. Dezember 2020 Aus Von Chefupdate

Gewerkschaft NGG fordert Soforthilfe von 1000 Euro für jeden Beschäftigten im Gastgewerbe

  • Die Einschränkungen im Gastgewerbe gehen in der Corona-Krise weiter.
  • „Jeder Tag länger im Lockdown hat für Köchinnen, Servicekräfte und Hotelfachleute dramatische Folgen“, warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
  • Und sie richtet mehrere konkrete Forderungen an die Bundesregierung.

Berlin. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert nach der Verlängerung der gravierenden Einschränkungen im Gastgewerbe eine Corona-Sofortnothilfe von einmalig 1000 Euro für jeden Beschäftigten im Gastgewerbe und ein Mindestkurzarbeitergeld.

„Jeder Tag länger im Lockdown hat für Köchinnen, Servicekräfte und Hotelfachleute dramatische Folgen. Sie brauchen sofort mehr finanzielle Unterstützung“, sagte der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Die Bundesregierung muss reagieren, wir fordern eine Corona-Sofortnothilfe von 1000 Euro für Beschäftigte im Gastgewerbe“, setzte er hinzu.

Wegen ihrer häufig viel zu niedrigen Löhne ist für die Beschäftigten im Gastgewerbe das Kurzarbeitergeld bei einem monatelangen Lockdown keine ausreichende Lösung.

Guido Zeitler,NGG-Chef

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Zeitler erläuterte: „Wegen ihrer häufig viel zu niedrigen Löhne ist für die Beschäftigten im Gastgewerbe das Kurzarbeitergeld bei einem monatelangen Lockdown keine ausreichende Lösung.“ Kaum eine Servicekraft könne von Reserven zehren, und wenn, seien sie längst aufgebraucht. „Und jetzt soll das für viele so wichtige und fest eingeplante Trinkgeld weiterhin ausfallen“, sagte er. „Mit jedem Tag im Lockdown wachsen die Schulden und die Verzweiflung. Viele kehren ihrer Branche für immer den Rücken.“

Hunderttausende Beschäftigte in Restaurants, Bars, Diskotheken und Hotels könnten zum Schutz der gesamten Gesellschaft nicht ihrer Arbeit nachgehen, sie bräuchten dringend Hilfe, so Zeitler. „Was für Unternehmen geht, muss auch für Menschen möglich sein.“

Der NGG-Vorsitzende sagte: „Es ist richtig, dass die Arbeitgeber des Gastgewerbes großzügige finanzielle Unterstützung erhielten, um durch die Coronavirus-Pandemie zu kommen. Aber bei den Beschäftigten kommt viel zu wenig an.“ Für Menschen mit niedrigen Einkommen reiche das Kurzarbeitergeld auf Dauer einfach nicht aus. „Genau wie es einen Mindestlohn gibt, muss es deshalb auch ein Mindestkurzarbeitergeld geben.“

Die Hans-Böckler-Stiftung habe die Einrichtung eines branchenunabhängigen Mindestkurzarbeitergelds von 1200 Euro pro Monat vorgeschlagen. „Dieser Vorschlag sollte dringend und eingehend geprüft werden.“

EKD-Chef sichert Unterstützung bei Umsetzung der Corona-Regelungen zu

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) begrüßt derweil, dass Bund und Länder bei den Regelungen zum Infektionsschutz die herausgehobene Bedeutung des Weihnachtsfestes ausdrücklich berücksichtigt haben. „Die christliche Weihnachtsbotschaft sendet gerade jetzt ein helles Hoffnungslicht in eine zutiefst verunsicherte Welt und gibt Menschen Halt und Geborgenheit“, sagte EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm dem RND. „Dazu wollen wir als christliche Kirchen in der Advents- und Weihnachtszeit beitragen, in unseren Gotteshäusern ebenso wie an allen anderen Orten.“

Der bayerische Landesbischof betonte: „Dass wir dabei alles tun wollen, um Gefährdungen der Gesundheit auszuschließen, ist für uns selbstverständlich und eine klare Konsequenz des christlichen Nächstenliebegebots.“ Der Beschluss, Regelungen zu religiösen Veranstaltungen vertrauensvoll mit den Kirchen zu besprechen, biete die Perspektive, an bereits geführte Gespräche anzuknüpfen und, wo erforderlich, bestehende Regelungen weiterzuentwickeln.